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Arne Eppers

Goethe und die Erfindung der Nation

Im Sommer des Jahres 1813 arbeitet Johann Wolfgang Goethe am fünfzehnten Buch seiner Jugendautobiographie Dichtung und Wahrheit und erinnert sich darin an die Umstände seiner Berufung nach Weimar. Wovon er berichtet, liegt vierzig Jahre zurück. Im Dezember 1774 hatte Karl Ludwig von Knebel, Berater und 'Netzwerker' in dem kleinen Herzogtum, ein spontanes Vorstellungsgespräch organisiert und dem zukünftigen Regenten Carl August auf der Durchreise durch Frankfurt einen Kandidaten präsentiert, der für den Musenhof eine Bereicherung sein konnte. Goethe war Mitglied einer literarischen Avantgarde, bekannt geworden durch den kurz zuvor erschienenen Briefroman Die Leiden des jungen Werthers.

Zu den Besonderheiten dieses Romans gehört es, daß Goethe an verschiedenen Stellen Namen als Codewörter eingesetzt hat, die bei den Leserinnen und Lesern Assoziationsketten auslösen und Gedankenbilder erzeugen sollen: Homer steht für idyllische Weltabgewandtheit, Ossian für düsteren Weltschmerz, Klopstock für die überwältigende Kraft der Natur.

Eine ähnliche Technik verwendet Goethe auch jetzt, als er für Dichtung und Wahrheit das Vorstellungsgespräch mit Carl August rekonstruiert. Der Name, den er einsetzt, ist der des Osnabrücker Regierungsbeamten und Publizisten Justus Möser. Dessen Patriotische Phantasien hätten damals im Roten Haus in Frankfurt auf dem Tisch gelegen und seien Gegenstand des Gesprächs gewesen, läßt Goethe wissen. Damit löst er den von seinen Lesern erwarteten künstlerisch-literarischen Kontext des Vorstellungsgesprächs auf und stellt es in einen politischen. Es sei in dem Gespräch, will er signalisieren, nicht um den Werther, um seine Qualitäten als Künstler und die Eignung für den Musenhof gegangen, sondern um Übereinstimmungen im Politischen und die Rekrutierung eines künftigen Ministers für das Herzogtum.

Während der Sturm und Drang-Autor Goethe sich darauf verlassen hat und verlassen konnte, daß die Leser des Werther die dort verwendeten Codewörter umfassend zu entschlüsseln vermochten, muß der Autobiograph vier Jahrzehnte später präzisieren und erläutern, welcher Art die politischen Ideen sind, für die der Name Möser steht. »Mösers Darstellung«, so Goethe im 15. Buch von Dichtung und Wahrheit, müsse »einem jeden Deutschen höchst interessant sein. Wenn man sonst dem deutschen Reiche Zersplitterung, Anarchie und Ohnmacht vorwarf, so erschien aus dem Möserischen Standpunkte gerade die Menge kleiner Staaten als höchsterwünscht zu Ausbreitung der Kultur im Einzelnen, nach den Bedürfnissen, welche aus der Lage und Beschaffenheit der verschiedensten Provinzen hervorgehn«. Als besonders nachahmenswert und der Entwicklung förderlich beschreibt Goethe Mösers Verfahren des räumlichen und zeitlichen Vergleichens und In-Beziehung-Setzens der Teile untereinander sowie zum Ganzen. Daß der Osnabrücker Autor, von seiner Heimatstadt ausgehend »und über den westphälischen Kreis sich verbreitend, nunmehr dessen Verhältnis zu dem ganzen Reiche zu schildern wußte, und bei Beurteilung der Lage, das Vergangene mit dem Gegenwärtigen zusammenknüpfend, dieses aus jenem ableitete und dadurch, ob eine Veränderung lobens- oder tadelnswürdig sei, gar deutlich auseinander« setzen konnte, hält Goethe für ein Muster von hohem Wert. Es solle »nur jeder Staatsverweser, an seinem Ort, auf gleiche Weise verfahren, um die Verfassung seines Umkreises und deren Verknüpfung mit Nachbarn und mit dem Ganzen aufs beste kennen zu lernen, und sowohl Gegenwart als Zukunft zu beurteilen.«

Der Name Justus Möser steht in Dichtung und Wahrheit für ein Denkmodell, das auf lokale politische Einheiten bezogen ist, sie in ihrem Verhältnis zu nebengeordneten und übergeordneten Einheiten analysiert und daraus Erkenntnisse über den Ist-Zustand gewinnt und Entwicklungsoptionen für die Zukunft ableitet. Dadurch dass Goethe dieses Denkmodell lokaler Politik retrospektiv in den Kontext seines ersten Gesprächs mit dem designierten Regenten des Herzogtums Sachsen-Weimar und Eisenach stellt, von dem er nach dessen Amtsantritt zu einem Mitglied der Regierungsmannschaft gemacht worden war, hebt er es in den Stand eines politischen Programms für seine dortige Tätigkeit.

Es ist nicht zu leugnen, daß dieses Programm kein demokratisches ist und keine partizipative Kontur hat. Die Praxis einer feudalen Legitimation politischer Herrschaft wird von Goethe nicht in Frage gestellt. Für eine Einbeziehung in den politischen Diskurs unserer Gegenwart qualifiziert es sich aber durch eine Ethik politischen Handelns sowie seine Aussagen zu einer der sozialen Verantwortung angemessenen Größe politischer Räume.

Inwiefern sich Goethes politisches Handeln in Weimar an diesem Programm messen lassen kann, inwiefern er es im Sinne Justus Mösers verstanden hat, »aus der ›Not‹ des Kleinstaates die Tugend des small is beautiful zu machen«[1], hat der Berliner Politikwissenschaftler Ekkehart Krippendorff eindrucksvoll dargelegt. Er definiert Goethes Staat als »kleine, überschaubare politische Einheit, bestehend auf dem Besonderen, Partikularen, dem Recht auf politischen Eigensinn«.[2] Überschaubarkeit also als Voraussetzung für politisches Handeln: »Nicht Machtausübung – um ihrer selbst oder einer vermeintlichen historischen Größe willen, die sich in gewonnenen Kriegen oder vergrößertem Territorium verdinglicht –, sondern dienende, den Menschen dienende Verwaltung durch kompetente, qualifizierte, aber auch phantasiereiche und kreative Beamte: darin sah Goethe die Perspektive für Weimar – und anderswo.«[3] Wie Goethe das macht, wie er in seinem ersten Weimarer Jahrzehnt ein Amt nach dem anderen über- und auf sich nimmt und mit welchem Fleiß, welcher Akribie, welchem Bemühen ums Detail und welcher Konfliktbereitschaft er diese Ämter ausfüllt – und sich dabei aufreibt, das kann man bei Krippendorff nachlesen.

Motive dafür, daß Goethe den Namen Mösers in die Darstellung seiner ersten Begegnung mit Carl August einflicht, lassen sich in zweierlei Hinsicht erkennen: zum einen mit Blick auf die Zeit, über die er berichtet, also in der Dokumentation seiner politischen- und Verwaltungskompetenz, der Rechtfertigung seines Rufs nach Weimar und der Präsentation einer Leitlinie politischen Abwägens und Handelns, mit der die Hoffnung verknüpft ist, »in lebendig-anschaulichen Verhältnissen zu wirken, am Bestehenden anknüpfend eine Verbesserung der sozialen Ordnung zu erreichen, ohne dabei die Ergebnisse und Folgen seiner Entscheidungen und Handlungen oder die persönlich davon Betroffenen aus dem Blick zu verlieren.«[4] Zum anderen verspricht aber auch ein Blick auf die Entstehungszeit Aufschluß: Goethe verfaßt das fünfzehnte Buch von Dichtung und Wahrheit im Jahr 1813, im Kontext von Befreiungskriegen, Napoleons gescheitertem Rußlandfeldzug, einem in Deutschland virulenten Franzosenhaß und anschwellenden nationalistischen Tendenzen. Wenn er inmitten dieser Atmosphäre den Kleinstaat, die lokale politische Gemeinschaft als Institution politischen Handelns idealisiert, so bezieht er damit auch Stellung gegen die lauter werdenden Forderungen nach einer nationalen Einheit Deutschlands.

Bis ins Jahr 1806 hatte es die Bezeichnung Nation dreihundert Jahre lang als Bestandteil der einigermaßen verwirrenden Begriffsbildung Heiliges Römisches Reich deutscher Nation gegeben – »›Reich‹ und ›Nation‹ standen ebenso quer zueinander wie ›römisch‹ und ›deutsch‹«[5] -, aber dieses Reich war kein moderner Staat, sondern ein Bündnis der politisch handelnden feudalen Elite. In dieser Bedeutung benutzt Goethe das Wort Nation nie, nicht einmal in den Amtlichen Schriften. Lediglich einmal, im August 1775, schreibt er mit einem Augenzwinkern an Knebel, er habe die »heilige Schweiz deutscher Nation durchwallfahrtet«.

Doch im Jahr 1813 geht es um etwas anderes: nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches entsteht aus dem Widerstand gegen die französische Vorherrschaft die, zunächst von einer intellektuellen Elite erhobene Forderung nach einer modernen deutschen Nation, einem auf Volkssouveränität basierenden, politisch wie militärisch handlungsfähigen Nationalstaat nach englischem und französischem Vorbild.

Johann Gottlieb Fichte ist einer der prominentesten, die dieser Forderung Ausdruck verleihen. In seinen 1807 und 1808 im besetzten Berlin gehaltenen Reden an die deutsche Nation formuliert er, die Erfüllung im Titel vorwegnehmend, das politische Konzept für einen deutschen Nationalstaat. Es enthält die drei prototypischen Zielutopien aller Nationalstaaten: Autonomie, Einheit, Identität,[6] wie sie in England seit dem Act of Union im Jahr 1707 und in Frankreich seit der Revolution Bestandteil eines sich als national verstehenden kollektiven Bewußtseins sind.

Mit Fichtes Reden wird in Deutschland ein Prozeß wahrnehmbar, der in der Folge vor allem mit den Namen Ernst Moritz Arndt und Friedrich Ludwig Jahn verknüpft ist und der eine Erkenntnis der jüngeren kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung belegt: der Nationalismus geht der Nation voraus, sie ist sein Produkt. Wenn Goethe in seiner 1813 verfaßten Gesprächserinnerung die lokale Gemeinschaft als Raum politischen Handelns in den Mittelpunkt stellt, dann kommentiert er damit den deutschen Nationalstaat als Idee und den Nationalismus als dessen Ideenschmiede, dann wird »Weimar zum Gegenentwurf, zur Alternative des kriegerischen, militanten Nationalstaats«, den die »deutschen Patrioten in nachahmender Gegnerschaft zu Frankreich ersehnten.«[7]

In der Folge des für die Nationalismusforschung ereignisreichen Jahres 1983[8] hat sich ein Ansatz etabliert, der Nationen als gedachte Ordnungen betrachtet, vorgestellte Gemeinschaften, die auf erfundenen Traditionen basieren. Hans-Ulrich Wehler macht im ersten Band seiner Deutschen Gesellschaftsgeschichte darauf aufmerksam, daß die Nationalisten zwar »selbst vor einer platten Verfälschung der Vergangenheit nicht zurückscheuten«, daß für den Prozeß des Erfindens aber ein durchaus vorhandener kultureller Ideenhaushalt genutzt wird. »Die Erinnerung an die von zahllosen Generationen geteilte Sprache, Kultur und Erfahrung alter Herrlichkeit, oft verknüpft mit der Forderung, zum Altbewährten zurückzukehren, sollte zur politischen Aktion, zur Nationsbildung stimulieren.«[9]

Und in einer später erschienenen Monographie zum Nationalismus präzisiert er: »Wie alle Utopien operierte auch die ›gedachte Ordnung‹ der Nation nicht im luftleeren Raum. Der in der Tat erfindungsreiche Kunstgriff des Nationalismus bestand vielmehr darin, die andersartige Vergangenheit von Ethnien durch Neuinterpretation in eine nationale Vergangenheit zu verwandeln, so dass die Illusion einer lückenlosen, langlebigen Traditionskontinuität entstehen konnte.«[10]

Solcher Rückgriffe auf Bestandteile ethnischer Identitäten bedient sich auch die nationale Bewegung in Deutschland. Und dies gelingt ihr um so leichter, als sie dafür ihren Lieblingsbegriff, den der Nation, bereits benutzen kann - wenn auch noch nicht in der modernen Bedeutung, auf den sie hinarbeitet. Als Bezeichnung für eine Sprachgemeinschaft und deren kulturelle Eigenheiten ist das Wort Nation in Deutschland seit mehreren Jahrhunderten etabliert - und findet sich in der Alltagssprache bis heute.

In dieser Begriffsbedeutung, derzufolge eine Nation eine ethnische Gemeinschaft ist, die nicht notwendigerweise territorial oder machtpolitisch konturiert sein muß, spricht auch Goethe häufig von Nationen. Wenn er etwa von seiner zweiten Italienreise zurück nach Weimar schreibt, er sei jetzt »ein wenig intoleranter gegen das Sauleben dieser Nation als das vorigemal«, dann geht es dabei ebenso wenig um Staatlichkeit wie in einer Aufforderung an Riemer, »in den griechischen Regionen« zu bleiben, denn »diese Nation hat verstanden aus tausend Rosen ein Fläschchen Rosenöl auszuziehen.« Für Goethe ist Nation ein Synonym für die Kultur eines Volkes. [11]

Goethe geht von einem objektiven Nationenbegriff aus, von zugeschriebenen Merkmalen einer Gemeinschaft. Wenn er »von Deutschland und den Deutschen spricht oder das Wort ›Nation‹ gebraucht, so ist nie an eine politische Einheit gedacht, sondern an geistige Charakteristiken, die für ihn die deutsche Nation ausmachen«.[12] Was er davon hält, wenn sich auf der Grundlage dieser objektiven Merkmale ein subjektives Zugehörigkeitsgefühl, eine nationale 'Bewegung' bildet, mag eine Szene aus dem 1795/96 erschienenen Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre illustrieren: im Zweiten Buch läßt Goethe den Titelhelden ein deutsches Ritterdrama vorlesen, seine Zuhörer sind Schauspieler eines Wandertheaters, die von der klischeehaften Schilderung einer deutschen Mittelalteridylle und dem dazu genossenen Punsch in einen nationalen Rausch getrieben werden. Als Leser sieht man den auktorialen Erzähler lächeln, wenn er berichtet:

»Jedermann war von dem Feuer des edelsten Nationalgeistes entzündet. Wie sehr gefiel es dieser deutschen Gesellschaft, sich ihrem Charakter gemäß auf eignem Grund und Boden poetisch zu ergötzen! Besonders taten die Gewölbe und Keller, die verfallenen Schlösser, das Moos und die hohlen Bäume, über alles aber die nächtlichen Zigeunerszenen und das heimliche Gericht eine ganz unglaubliche Wirkung. Jeder Schauspieler sah nun, wie er bald in Helm und Harnisch, jede Schauspielerin, wie sie mit einem großen stehenden Kragen ihre Deutschheit vor dem Publiko produzieren werde. Jeder wollte sich sogleich einen Namen aus dem Stücke oder aus der deutschen Geschichte zueignen, und Madame Melina beteuerte, Sohn oder Tochter, wozu sie Hoffnung hatte, nicht anders als Adelbert oder Mechthilde taufen zu lassen.« Goethe läßt den deutschnationalen Taumel schließlich in eine wüste Zecherei ausarten, die Ordnung muß von lokalem Sicherheitspersonal wieder hergestellt werden.

Die subjektive Aufladung des Nationalen zu einem nationalen Bewußtsein oder gar Stolz ist Goethes Sache nicht. Das Gefühl von Zusammengehörigkeit ist seiner Ansicht nach dem Nahbereich des Zusammenlebens vorbehalten, dem Miteinander auf lokaler Ebene. Die durch persönliche Bekanntschaft und gemeinsames Erleben gekennzeichnete Gemeinschaft ist für ihn der Ort, auf den sich das identitätsstiftende Gefühl von Verbundenheit bezieht - und beziehen sollte. Diesen Ort und das Leben darin zu organisieren, ist für Goethe die Aufgabe politischen Handelns. Die Nation ist dafür zu groß, sie kann ein Gefühl von Gemeinschaft nur fingieren, weil sie selbst lediglich eine überdimensionierte Fiktion von Gemeinschaft ist.[13]

In seinem Sprachgebrauch hält Goethe daher an der objektiven Vorstellung von Nation fest, wie er sie von Johann Gottfried Herder kennt: die einer - nicht notwendigerweise staatlich organisierten - ethnischen Gemeinschaft mit spezifischen kulturellen Eigenheiten. Und diesen Eigenheiten attestiert Goethe eine ausgeprägte Resilienz. In den Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des West-östlichen Divans heißt es einmal: »Merkwürdig bleibt es immer dem Geschichtsforscher daß, mag auch ein Land noch so oft von Feinden erobert, unterjocht, ja vernichtet seyn, sich doch ein gewisser Kern der Nation immer in seinem Charakter erhält, und, ehe man sich's versieht, eine alt bekannte Volkserscheinung wieder auftritt.«

In eben diesem Fall befindet sich Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts: die kulturelle Eigenheit ist durch die französische Besetzung bedroht, und als Antwort auf diese Bedrohung formiert sich nach 1806 eine nationalistische Bewegung, die die tradierte Vorstellung einer Kulturnation mit den Konzepten von Territorialität und Herrschaft verbindet und aus diesem Gemisch die Idee des politischen Nationalstaats entwickelt.

Die geschichtswissenschaftliche Denkfigur von challenge und response betrachtet die Entstehung von Nationalismen als Reaktion auf Krisen tradierter Strukturen von Identität und Herrschaft. Ein solcher Zusammenhang läßt sich auch in der Entwicklung des deutschen Nationalismus erkennen - und zwar nicht erst durch die Auflösung der alten Reichsstruktur, die Besetzung durch Napoleons Truppen und die Angst, französische Kolonie zu werden. Hans-Ulrich Wehler macht deutlich, daß die Schwächung des kleinstaatlichen Feudalsystems mit der Aufklärung einsetzt, mit den sie begleitenden Prozessen der Rationalisierung und Säkularisierung sowie mit der Fernwirkung der Französischen Revolution.

»Genau genommen hat die junge Nationalbewegung während der beiden Jahrzehnte von 1795 bis 1815 ihr Koordinatennetz aufgespannt, durch das ihr Nationalismus, ihre Vorstellungen von Nation und Nationalstaat bestimmt wurden. Indem sie Traditionen ethnischer deutscher Herrschaftsverbände großzügig für sich in Anspruch nahm und als nationale Vergangenheit instrumentalisierte, indem sie heroische Leitfiguren wie Hermann den Cherusker, Karl den Großen, Martin Luther, Friedrich den Großen in das nationale Pantheon erhob, indem sie die Zukunftsvision einer glorreichen Regeneration der Nation und ihres Reiches entfaltete, begegnete sie der revolutionsähnlichen Modernisierungskrise ihrer Gegenwart mit der Faszination eines neuen Weltbildes, in dessen Mittelpunkt der Nationalismus als Säkularreligion stand.« [14]

 

Eine entscheidende Wirkungsmacht entfaltet der Nationalismus, als es seinen Anhängern gelingt, das ihm innewohnende Integrationsversprechen mit der Abwehr einer Bedrohung, dem Kampf gegen einen Feind zu amalgamieren. Die Erfindung der deutschen Nation ist aufs engste verknüpft mit der Erfindung des 'Erbfeindes' Frankreich. Goethe hat die Konstruktion einer politischen Feindschaft gegen die französische Nation als empirisches Phänomen analysiert und soziologisch eingeordnet, normativ hat er sie stets abgelehnt, wie er sich in einem im März 1830 geführten Gespräch mit Soret und Eckermann erinnert:

»›Und, unter uns, ich haßte die Franzosen nicht, wiewohl ich Gott dankte, als wir sie los waren. Wie hätte auch ich, dem nur Kultur und Barbarei Dinge von Bedeutung sind, eine Nation hassen können, die zu den kultiviertesten der Erde gehört und der ich einen so großen Teil meiner eigenen Bildung verdankte!‹

›Überhaupt, fuhr Goethe fort, ist es mit dem Nationalhaß ein eigenes Ding. - Auf den untersten Stufen der Kultur werden Sie ihn immer am stärksten und heftigsten finden. Es gibt aber eine Stufe, wo er ganz verschwindet und wo man gewissermaßen über den Nationen steht, und man ein Glück oder ein Wehe seines Nachbarvolks empfindet, als wäre es dem eigenen begegnet. Diese Kulturstufe war meiner Natur gemäß, und ich hatte mich darin lange befestigt, ehe ich mein sechzigstes Jahr erreicht hatte.‹«

Öffentlich hat Goethe sich mit Ausnahme der in Dichtung und Wahrheit vorgenommenen Positionierung[15] an der Debatte über einen deutschen Nationalstaat nicht beteiligt - die »Vereinigung und Beruhigung des deutschen Reiches im politischen Sinne überlassen wir Privatleute, wie billig, den Großen, Mächtigen und Staatsweisen«, heißt es einmal in einem Schreiben an einen österreichischen Gesandten -, im privaten Umgang macht er jedoch aus seiner Ablehnung gegenüber deutschnationalem Patriotismus keinen Hehl. In dem bereits zitierten Brief an Riemer macht Goethe sich über den Turnvater Jahn und die von den Nationalisten geforderte Reinigung der deutschen Sprache lustig. Er empfiehlt Riemer die Beschäftigung mit der griechischen Antike fortzusetzen und schließt den Brief mit einem wundervollen ironischen Blick auf die deutsche Gegenwart: »Da indessen der Lebendige Recht hat, so werden nächstens hier die teutschen Turnübungen losgehen und das Gespräch fängt schon an ein Pfänderspiel zu werden, wo man dem Redenden aufpaßt ob er ein Kolonialwort vorbringt. Leider ist man nicht jung genug um bey dieser Gelegenheit nach einem süßen Kusse zu schnappen.«

Carl Friedrich Zelter lebt in der preußischen Hauptstadt Berlin, dem Zentrum der nationalistischen Bewegung. Ihm vertraut Goethe im Juli 1807 an, was er von den allenthalben vorgetragenen Klagen über den Verlust des alten Reiches hält: »Wenn Jemand sich über das beklagt, was er und seine Umgebung gelitten, was er verloren hat und zu verlieren fürchtet, das hör' ich mit Teilnahme und spreche gern darüber und tröste gern. Wenn aber die Menschen über ein Ganzes jammern, das verloren sein soll, das denn doch in Deutschland kein Mensch sein Lebtag gesehen, noch viel weniger sich darum bekümmert hat; so muß ich meine Ungeduld verbergen, um nicht unhöflich zu werden, oder als Egoist zu erscheinen.«

'Egoisten', das sind in der Debatte um einen deutschen Nationalstaat all diejenigen, die nicht mitmachen bei der nationalen Bewegung und statt dessen den Status quo lokaler Eigenständigkeit verteidigen. Zwei Jahre später kommt Goethe gegenüber Zelter noch einmal auf dieses Thema zu sprechen: »Die Narren von Deutschen schreien noch immer gegen den Egoismus, und wollte Gott, man hätte seit langer Zeit für sich und die seinigen redlich, und dann für die Nächsten und immer wieder Nächsten redlich gesorgt; so sähe vielleicht alles anders aus. Jetzt wollen wir uns nicht irre machen lassen und im alten Wesen verharren.

Ich wenigstens treibe mein Wesen noch immer in Weimar und Jena, ein paar Örtchen die Gott immer noch erhalten hat, ob sie gleich die edlen Preußen auf mehr als eine Weise vorlängst gerne zerstört hätten.«

Es bleibt dabei: für Goethe endet der Horizont politischen Handelns dort, wo das Handeln kein konkretes und unmittelbares mehr sein kann. Seine Antwort auf die Herausforderung einer Identitäts- und Herrschaftskrise in Deutschland ist nicht der politische Nationalstaat, den hält er für unbrauchbar. Seine Antwort ist die Stärkung der kulturellen Identität – Sprache, Kunst, Wissenschaft - und deren Öffnung zur Welt. Goethes Ausgangspunkt bleibt Herders Vorstellung vom Nationalen als dem kulturell Eigenen eines Volkes, und in diesem Sinne reklamiert er für sich eine Art Kulturpatriotismus. Auch ihm liege »Teutschland warm am Herzen«, entgegnet Goethe, als der Historiker Heinrich Luden im Dezember 1813 nach seiner vaterländischen Gesinnung fragt. Aber diese Wärme gelte nicht der politischen Nation, sondern dem Volk, »das so achtbar im Einzelnen und so miserabel im Ganzen ist. Eine Vergleichung des teutschen Volkes mit anderen Völkern erregt uns peinliche Gefühle, über welche ich auf jegliche Weise hinweg zu kommen suche; und in der Wissenschaft und in der Kunst habe ich die Schwingen gefunden, durch welche man sich darüber hinweg zu heben vermag: denn Wissenschaft und Kunst gehören der Welt an, und vor ihnen verschwinden die Schranken der Nationalität«. Darüber hinaus sei es die Aufgabe jedes einzelnen, »nach seinen Talenten, seiner Neigung und seiner Stellung, die Bildung des Volkes zu mehren«.

Die Kulturnation gelte es weiter zu entwickeln - nicht indem man sie, wie vom Nationalismus propagiert, als vorgestellte Gemeinschaft staatspolitisch und territorial fixiert und homogenisiert, sondern indem man ihre Heterogenität als kreatives Potential erhält und das Besondere bestehen läßt. Und das Besondere, gibt Goethe immer wieder zu verstehen, gedeihe am besten im Kleinen.

In einem von Eckermann dokumentierten Gespräch positioniert er sich im Oktober 1828 zur Frage der »Einheit Deutschlands, und in welchem Sinne sie möglich und wünschenswert« sei. Das, was Eckermann hier erinnert, stellt die ausführlichste und differenzierteste Stellungnahme dar, die von Goethe zu diesem Thema überliefert ist. Und es ist die einzige, in der Goethe eine deutsche Einheit im Hinblick auf eine Reihe von Aspekten befürwortet. Eckermann läßt Goethe die Vision einer Wirtschafts-, Währungs- und Verteidigungsunion entwickeln. Es ist von»guten Chausseen« und von »Eisenbahnen« die Rede, von einer gemeinsamen Währung, von einheitlichem »Maß und Gewicht«, von Reisefreiheit, von innerem Frieden, von einer gemeinsamen Abwehr »gegen den auswärtigen Feind« und von »hundert ähnlichen Dingen, die ich nicht alle aufzählen kann.« Wovon aber auch in dieser Gesprächserinnerung nicht die Rede ist, das sind die Aufgabe lokaler Autonomie und ein einheitlicher Nationalstaat. Statt dessen betont Goethe die Bedeutung kommunaler Konkurrenz für die 'Leistungsfähigkeit' deutscher Kultur:

»Wodurch ist Deutschland groß, als durch eine bewundernswürdige Volks-Kultur, die alle Teile des Reichs gleichmäßig durchdrungen hat. Sind es aber nicht die einzelnen Fürstensitze, von denen sie ausgeht und welche ihre Träger und Pfleger sind? - Gesetzt, wir hätten in Deutschland seit Jahrhunderten nur die beiden Residenzstädte Wien und Berlin, oder gar nur eine, da möchte ich doch sehen, wie es um die deutsche Kultur stände? ja auch um einen überall verbreiteten Wohlstand, der mit der Kultur Hand in Hand geht! […]

Nun denken Sie aber an Städte wie Dresden, München, Stuttgart, Cassel, Braunschweig, Hannover, und ähnliche; denken Sie an die großen Lebenselemente, die diese Städte in sich selber tragen; denken Sie an die Wirkungen, die von ihnen auf die benachbarten Provinzen ausgehen, und fragen Sie sich, ob das Alles sein würde, wenn sie nicht seit langen Zeiten die Sitze von Fürsten gewesen?

Frankfurt, Bremen, Hamburg, Lübeck sind groß und glänzend, ihre Wirkungen auf den Wohlstand von Deutschland gar nicht zu berechnen. Würden sie aber wohl bleiben, was sie sind, wenn sie ihre eigene Souveränität verlieren und irgend einem großen deutschen Reich als Provinzialstädte einverleibt werden sollten? - Ich habe Ursache, daran zu zweifeln.«

Das Lob des Kleinen, des Besonderen im Partikularen zieht sich wie ein roter Faden durch Goethes Leben. Aber 'besonders' ist nicht gleichbedeutend mit 'ohne Übereinstimmung'. Im Gegenteil, das Besondere bezeichnet Abweichungen von einem Gemeinsamen, und auch dieses Gemeinsame betont Goethe immer wieder. Doch so, wie die Nation für ein am Wohl der Menschen orientiertes politisches Handeln zu groß ist, so ist sie für die Identifizierung eines kulturell Gemeinsamen, von dem sich das Besondere abhebt, zu klein. Das Gemeinsame, von dem Goethe spricht, ist das Allgemein-Menschliche, es gehört der Welt an.

Während Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts über den Weg zu einem politischen Nationalstaat streitet, verdichtet Goethe seine Ideen über eine kulturelle Globalisierung zu einem Alternativkonzept. Am schärfsten konturiert ist dieses Konzept in der Vorstellung einer Weltliteratur. Es sieht vor, daß lokale Kulturen weltweit miteinander interagieren, mit dem Ziel, das global existierende Allgemeine aller Kulturen zu erkennen und die kulturelle Diversität zu erhalten. Jüngst hat Leo Kreutzer für dieses Konzept den Begriff Dialektischer Humanismus geprägt und dargelegt, inwiefern ihm ein »Verständnis von Kultur als ›Einheit durch Differenz‹«[16] zugrunde liegt, das sich mit der Homogenisierungsstrategie nationaler Integration nicht in Übereinstimmung bringen läßt.

Ein Beispiel dafür, wie Goethe diesen Zusammenhang in seiner Vorstellung von Weltliteratur operationalisiert, liefert ein Schreiben an den schottischen 'Germanisten' Thomas Carlyle: »Offenbar ist das Bestreben der besten Dichter und ästhetischen Schriftsteller aller Nationen schon seit geraumer Zeit auf das allgemein Menschliche gerichtet. In jedem Besondern, es sei nun historisch, mythologisch, fabelhaft, mehr oder weniger willkürlich ersonnen, wird man durch Nationalität und Persönlichkeit hindurch jenes Allgemeine immer mehr durchleuchten und durchschimmern sehn. […] Was nun in den Dichtungen aller Nationen hierauf hindeutet und hinwirkt, dies ist es was die übrigen sich anzueignen haben. Die Besonderheiten einer jeden muß man kennen lernen, um sie ihr zu lassen, um gerade dadurch mit ihr zu verkehren; denn die Eigenheiten einer Nation sind wie ihre Sprache und ihre Münzsorten, sie erleichtern den Verkehr, ja sie machen ihn erst vollkommen möglich. […] Eine wahrhaft allgemeine Duldung wird am sichersten erreicht, wenn man das Besondere der einzelnen Menschen und Völkerschaften auf sich beruhen läßt, bei der Überzeugung jedoch festhält, daß das wahrhaft Verdienstliche sich dadurch auszeichnet, daß es der ganzen Menschheit angehört.«

Auch in diesem Schreiben aus dem Jahr 1827 wird noch einmal deutlich, daß Goethe den Begriff Nation als ein Synonym für Volk und also als Überschrift für kulturelle Übereinstimmungen verwendet. Politik, so wie er sie versteht, hat auf der nationalen Ebene nichts zu suchen. In dieser Hinsicht ist mit Goethe kein Staat zu machen.

Historisch ist es anders gekommen: die Öffnung ins Globale vollzieht sich gegenwärtig nicht in Form kulturell motivierter Interaktion lokaler Räume, sie vollzieht sich in der Sphäre einer die Welt umspannenden Ökonomie. Und Politik ist, anders als Goethe es wollte, zu einer in erster Linie nationalen Angelegenheit geworden, der gemeinschaftliche Nahbereich demgegenüber in provinzielle Belanglosigkeit abgerutscht.

Der Soziologe Alexander Rüstow hat sich in den 1950er Jahren auf Goethe berufen, als er darauf hinwies, daß »die Nation, mindestens die Großnation der modernen Massenstaaten, entweder zu groß oder zu klein [ist]: als kleinster, unmittelbar vitaler Lebenskreis zu groß, und als größter Lebenskreis, an Stelle der Menschheit zu klein.« Goethe, so die Bewertung von Rüstow, habe den »Charakter des modernen Nationalismus als einer massenpsychotischen Pseudointegration […] mit erstaunlicher Klarheit erkannt.« [17]

Allen historischen Krisen und Katastrophen zum Trotz ist die Nation bis heute ein weltweit anerkanntes Modell politischer Integration und Identitätsbildung, und auch in Deutschland hat das Nationale gerade wieder in bedenklichem Ausmaß Konjunktur – Anlaß genug also, sich einmal mehr mit Goethes Alternativkonzept zu beschäftigen und daraus kritische Impulse für die Gegenwart abzuleiten. Die hat Goethe nicht nur mit seinem Dialektischen Humanismus nach wie vor zu bieten. Denn wessen Werk wäre für eine kritische Auseinandersetzung mit der Erfindung der Nation besser geeignet als das eines Nationaldichters?

 


 

[1] Ekkehart Krippendorff: »Wie die Großen mit den Menschen spielen«. Goethes Politik. Frankfurt/M. 1988, S. 34

[2] Ders.: Goethe. Politik gegen den Zeitgeist. Frankfurt/M. 1999, S. 219

[3] Ders.: »Wie die Großen mit den Menschen spielen«. Goethes Politik. A.a.O., S. 34

[4] Renate Stauf: Justus Mösers Konzept einer deutschen Nationalidentität. Mit einem Ausblick auf Goethe. Tübingen 1991

[5] Hagen Schulze: Staat und Nation in der europäischen Geschichte. München 1999, S. 127

[6] Vgl.: John Hutchinson und Anthony D. Smith: Nationalism. Oxford 1994, S. 5

[7] Ekkehart Krippendorff: Goethe. Politik gegen den Zeitgeist. A.a.O., S. 13

[8] In diesem Jahr erscheinen: Benedict Anderson: Imagined Communities. Reflections on the Origin and Spread of Nationalism; Ernest Gellner: Nations and Nationalism; Eric Hobsbawm und Terence Ranger: The Invention of Tradition.

[9] Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte in 4 Bdn. Bd. 1 München 1987, S. 510

[10] Ders.: Nationalismus. Geschichte, Formen, Folgen. München 2001, S. 38

[11] Goethe verwendet Nation und Volk häufig synonym. Frau von Stein teilt er aus Rom mit: »Von der Nation zu sagen bleib ich dir schuldig, es ist ein sonderbar Volck.« Goethe an Charlotte von Stein am 24. November 1786. In: FA, II. Abt., Bd. 3, S. 173. Ähnlich auch in einem Brief an Karl Ludwig von Knebel, ebenfalls aus Rom am 18. August 1787: »Ich werde mit den Künsten und der Natur immer verwandter und mit der Nation immer fremder, ich bin ohnedieß schon ein isolirtes Wesen und mit diesem Volcke hab ich gar nichts gemein.« FA, II. Abt., Bd. 3, S. 317

[12] Eckart Klessmann: Goethe und seine lieben Deutschen. Ansichten einer schwierigen Beziehung. Frankfurt/M. 2010, S. 297

[13] In den Wilhelm Meister-Romanen, insbesondere den Wanderjahren experimentiert Goethe mit unterschiedlichen Formen gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens und problematisiert einen einseitigen gesellschaftlichen Fortschritt, der die moderne Nationalstaatsentwicklung begleitet. Vgl. Arne Eppers: Miteinander im Nebeneinander. Gemeinschaft und Gesellschaft in Goethes Wilhelm Meister-Romanen. Tübingen 2003

[14] Hans-Ulrich Wehler: Nationalismus. Geschichte, Formen, Folgen. A.a.O., S. 70

[15] Auch im 12. Buch spricht er sich gegen eine nationale Aufladung von Identität aus. Über die Wirkung von Klopstocks Hermannsschlacht heißt es dort: »Die Deutschen, die sich vom Druck der Römer befreiten, waren herrlich und mächtig dargestellt, und dieses Bild gar wohl geeignet, das Selbstgefühl der Nation zu erwecken. Weil aber im Frieden der Patriotismus eigentlich nur darin besteht, daß Jeder vor seiner Türe kehre, seines Amts warte, auch seine Lektion lerne, damit es wohl im Hause stehe; so fand das von Klopstock erregte Vaterlandsgefühl keinen Gegenstand, an dem es sich hätte üben können.«

Johann Wolfgang Goethe: Dichtung und Wahrheit, 12. Buch, FA. I. Abt., Bd. 14, S. 582f.

[16] Leo Kreutzer: Dialektischer Humanismus. Herder und Goethe und die Kultur(en) der globalisierten Welt. Hannover 2015, S. 9

[17] Alexander Rüstow: Ortsbestimmung der Gegenwart. Eine universalgeschichtliche Kulturkritik. 3 Bde. Erlenbach-Zürich und Stuttgart 1950-57, Bd. 3: Herrschaft oder Freiheit, S. 272ff.